Viele bettlägerige Menschen leiden unter dem Krankheitsbild des Dekubitus. Der Grund: Durch kontinuierlichen Druck in der Liegeposition werden Körperflächen wundgelegen und Druckgeschwüre entstehen. Vor allem Fersen, Knöchel, Kreuz- und Sitzbein, Rücken und Schulterblätter sind anfällige Körperregionen.
Antidekubitusmatratzen sind spezielle Matratzen, die vorbeugend und zur Therapie von Dekubitalgeschwüren eingesetzt werden. Bei diesen Matratzen wird der Druck beim Liegen nicht auf eine Stelle komprimiert, sondern gleichmäßig auf die größtmögliche Auflagefläche verteilt.
Man unterscheidet zwischen drei verschiedenen Systemen: Weichlagerungs-, Wechseldruck- und Mikro-Stimulationssystemen.
- Bei Weichlagerungssystemen wird die Vergrößerung der Auflagefläche über Luftkissen erreicht.
- Anti-Dekubitus-Matratzen mit Wechseldrucksystem besitzen zwei oder drei Luftkammern, die meist mit Strom betrieben werden. Je nach gewünschter Druckentlastung werden im Vorfeld Einstellungen vorgenommen. Anschließend pumpen sich die Luftkammern abwechselnd automatisch auf.
- Bei Anti-Dekubitus-Matratzen mit Mikro-Stimulationssystem werden die Bewegungen des Bettlägerigen aufgenommen und mittels beweglicher Unterfederung verstärkt. Durch diese Rückkopplung fördert das System die Wahrnehmung und Eigenbewegung des Pflegebedürftigen.
Antidekubitusmatratzen sind medizinische Hilfsmittel und werden mittlerweile auch flächendeckend in der häuslichen Pflege eingesetzt. Die Kosten werden in der Regel komplett von den Krankenkassen übernommen, wenn eine ärztliche Verordnung vorliegt. Diese Matratzen sind jedoch keine Allheilmittel, sondern eher als ergänzender Baustein zu sehen. Ebenso wichtig ist die Rolle der Pflegefachkraft, die die Gesamtsituation des Pflegebedürftigen im Blick hat und entsprechende Maßnahmen zur Prävention bzw. Mobilisierung einleitet.